Trotz Zöliakie aufgeweckt in der Schule

Vielerorts beginnt in diesen Tagen wieder die Schule. Doch was wenn das Kind Zöliakie hat? Ernährungs-Expertin Elke Schulenburg schreibt über diese Herausforderung und gibt kreative Ideen für glutenfreie Pausen-Snacks.

Ein gesunder, abwechslungsreicher sowie kindgerechter Speiseplan ist für alle Schulkinder wichtig, damit sie den hohen Anforderungen des Schulalltags gewachsen sind – für Kinder mit Zöliakie umso mehr. Dazu gehören auch die kleinen Zwischenmahlzeiten für die großen Schulpausen. Energie- und vitalstoffreichreich, aber mit wenig Süßigkeiten sollte die Pausenbox gefüllt sein. Wir müssen schließlich nicht nur den knurrenden Magen besänftigen, sondern besonders den fleißigen Gehirnzellen Energie anbieten, die nicht nur die nächsten fünf Minuten vorhält. Das Ganze sollte dann auch bitte lecker und glutenfrei sein.

Gesunde Pausenbrote helfen Kindern, fit zu bleiben und auch in der 6. Stunde dem Lehrer noch Aufmerksamkeit zu schenken. Besonders kleine Morgenmuffel, die vor der Schule nicht frühstücken mögen, brauchen eine gute Pausenverpflegung. Ein leerer Magen schlägt schnell aufs Gemüt und die Kinder reagieren nervös und gereizt. Gerade für Zöli-Kinder ist es nicht einfach, wenn ihre Mitschüler mit schnell beim Bäcker gekauften Leckereien in der Pause auftrumpfen.

Zöliakie: Wissen schafft Verständnis

Die Zöliakie ist eine Autoimmunerkrankung, bei der glutenhaltiges Essen eine entzündliche Reaktion im Körper auslöst – und das kann weitreichende Folgen haben. Dazu gehören unter anderem mangelnde Konzentration, unruhig-zappliges Verhalten, Missmut, Weinerlichkeit und Durchfall. Zöliakie ist nicht heilbar. Die einzige Therapie, um gesund zu bleiben, ist der strikte Verzicht auf Gluten. Sogar winzige Glutenspuren können bei Zölis gesundheitlichen Schaden anrichten. Daher ist es wichtig, sichere glutenfreie Produkte (am besten zertifiziert glutenfrei) zu verwenden. Auch in der heimischen Verarbeitung heißt es: aufgepasst in puncto Gluten, wenn ihr in einer „gemischten“ Küche arbeitet.

Auf dem Foto seht ihr sehr anschaulich, wie fein sich Mehlstäube verteilen können, wenn wir backen. Auch die Krümel der Kruste springen beim Aufschneiden der Brötchen fröhlich in der Gegend herum.

Gluten ist in Weizen, Roggen, Dinkel, Gerste und anderen verwandten Getreiden enthalten. Allerdings kommt es nicht nur in Brot, Brötchen und Nudeln vor, sondern ist auch in vielen anderen vorgefertigten Lebensmitteln versteckt. Besonders bei Süßigkeiten, die Kinder gern in der Pause austauschen, darf dieser Aspekt nicht vergessen werden. Kinder mit Zöliakie müssen zum normalen Schulalltag auch noch viel Eigenverantwortung und Selbstbewusstsein für ihr Essen übernehmen. Sie müssen lernen, was sie essen dürfen und was nicht. Von klein auf sind gutes Wissen zu Erkrankung und Ernährung immens wichtig.

Es liegt bei uns, die Betreuungspersonen unserer Kinder über die Glutenunverträglichkeit aufzuklären, um Diätfehlern und Ausgrenzung vorzubeugen. Wir dürfen die soziale Rolle des Essens nicht unterschätzen. Zum Schulstart sollte man also das Gespräch mit den Zuständigen in der Schule suchen. Da es immer mehr Kinder gibt, die unter einer Glutenunverträglichkeit, Laktoseintoleranz oder anderen Unverträglichkeiten leiden, wird man hier sicher nicht auf Unverständnis stoßen. Das alles gilt natürlich auch für unsere Kindergartenkinder.

Das Trinken darf man nicht vergessen, denn auch Flüssigkeit ist unentbehrlich für die Leistungsfähigkeit: Am besten gebt ihr Wasser oder ungesüßten Tee mit zur Schule.

Was füllen wir denn nun in die Pausen-Box?

Die Pausenstulle

Uns allen, die wir glutenfrei leben, kommt es zugute, dass glutenfrei zu essen im Trend liegt. Daher gibt es viele Produkte auf dem Markt, die uns das glutenfreie Leben erleichtern und unsere Ernährung bereichern. Für die Pausenstulle können wir beim Bauckhof zwischen verschiedenen glutenfrei zertifizierten Bio-Brotbackmischungen wählen, mit denen wir ruck, zuck ein frisches köstliches Brot backen können, das auch unseren Kindern schmeckt. Ich habe mich diesmal für das Krustenbrot mit Hafervollkornmehl entschieden. 

Nach wie vor sind Klappstulle oder belegte Brötchen der Renner für die Pausenbox unserer Kinder. Optimal ist es, wenn wir zur Stulle noch einige knackig frische Schnitze Gemüse oder Obst legen. Das peppt die Brotzeit auf und bringt frische Vitamine ins Spiel.

Das Brot kann mit allem, was euer Kind mag, belegt werden. Das kann eine Scheibe Käse, Wurst oder Kochschinken, Frischkäse oder Scheiben hart gekochter Eier sein. Aber auch Salat, Tomate, Gurke oder ein Aufstrich sind lecker und überstehen die Zeit in der Box bis zum Essen sehr gut.

Kreative Snackbox-Ideen

Je nachdem, wie viel Zeit ihr habt, um die Pausenverpflegung vorzubereiten, lassen sich verschiedene kleine Köstlichkeiten zaubern, die sich mit der Stulle abwechseln oder dazu kommen können.

  • Knabber-Gemüseschnitze aus Möhre, Paprika, Kohlrabi oder Radieschen.
  • Obst wie Weintrauben, Aprikosen, Erdbeeren, kleine Äpfel, Birnen oder eine Banane je nach Saison..
  • Falafel passen gut in die Snackbox, sind aber auch ein feiner Brotbelag.
  • Burger (aus Hack oder vegetarisch) mit Salat, Gurken- und Tomatenscheiben. Tipp: Falafel sowie Burger-Pattys gibt es als leckere Bauckhof-Fertigmischung.
  • Ein ausgehöhltes, weiches Brötchen (Bauckhof Haferbrot Vollkorn) mit Salat und Zutaten nach Wunsch wie eine Pita-Tasche füllen.
  • Brotspieße: Brotscheiben mit Butter bestreichen und mit Salat und Käse oder Wurst belegen. Zusammenklappen. In Stücke schneiden und abwechselnd mit kleinen Tomaten, Paprika- und Gurkenscheibchen aufspießen.
  • Selbstgemachte Müsliriegel.
  • Knäckebrot zum Wegknuspern.
  • Ein, zwei, drei kleine Cookies.
  • Ein frischer Joghurt schmeckt lecker zur Stulle.
  • Wrap mit verschiedenen Zutaten gefüllt. Der Wrap lässt sich einfach aus einem Pfannkuchenteig zubereiten. Ach, das Rezept stelle ich euch schnell vor!

Mit Salat und Falafel-Scheibchen gefüllter Wrap

Zutaten für den schnellen Wrap (7 Pfannkuchen):

Waffeln & Pfannkuchen, ungesüßt, 3 Eier, 300 ml Milch oder 300 ml Sojadrink und 200 g Sojajoghurt für die vegane Variante

Packungsinhalt mit den anderen Zutaten zu einem glatten Teig verrühren. Daraus kleine Pfannkuchen backen in einer leicht gefetteten Pfanne.

Zutaten für Falafel (40 Stück)

Falafel Fertigmischung, 250 ml kochendes Wasser, Sesam nach Geschmack

Packungsinhalt mit dem Wasser verrühren und 15 Minuten quellen lassen. Mit einem Teelöffel kleine Teigmengen (ca. 10 g) abstechen und Bällchen formen. Ich rolle sie danach gerne in Sesam. In reichlich heißem Öl goldbraun braten/ frittieren.

Zutaten für die Füllung:

Frischkäse, Salat, Tomaten- und Gurkenscheiben, Paprikawürfel, Falafelscheibchen, Salz, Pfeffer.

Zutaten könnt ihr nach Belieben zusammenstellen wie eure Kids es mögen. Auch Kochschinken oder kleine Scheiben Hähnchen schmecken lecker im Wrap. Wer es süß mag füllt ihn mit Mango oder anderen Obststückchen.

Die Pfannkuchen auf eine Unterlage legen, dünn mit Frischkäse bestreichen und belegen. Zum Aufrollen wird der Pfannkuchen flächig belegt. Einfacher lassen sich die Wraps zubereiten und essen, wenn sie gefaltet werden. Dafür den Pfannkuchen einmal bis zur Mitte einschneiden, belegen und zusammenklappen wie auf den Fotos zu sehen ist. In einen Streifen Butterbrotpapier einschlagen und in die Brotdose legen.

Ich wünsche euch viel Spaß beim kreativen Füllen der Pausen-Boxen und beste Gesundheit für euch und eure Familie.

Bis zum nächsten Mal im Mühlenblog

Eure Elke

Bei Fragen erreicht ihr mich über den Kontakt meines Blogs:

www.elke-schulenburg.de