50 Jahre Bauckhof Mühle & Höfe

Mühle / Amelinghausen / Stütensen / Klein Süstedt
Feier mit prominenten Rednern, Partnern und Mitarbeitern.

Für die Bauckhöfe in der Lüneburger Heide und die Bauckhof Mühle in Rosche ist dieses Jahr ein ganz besonderes – gemeinsam feiern sie 50-jähriges Jubiläum: Vor 50 Jahren hat die Familie Bauck einen damals wie heute ungewöhnlichen Entschluss gefasst und ihre drei Höfe in Stütensen, Klein Süstedt und Amelinghausen in eine gemeinnützige Landbauforschungsgesellschaft übertragen. Zeitgleich wurden die Bauckhof Mühle Rosche und die Sozialtherapeutische Lebensgemeinschaft in Stütensen gegründet.

Die Entscheidung der Familie Bauck, die Bauckhöfe in die Gemeinnützigkeit zu übergeben, war vor 50 Jahren ein mutiger Schritt aus einer Überzeugung heraus: In einer Gemeinschaft biologisch-dynamische Landwirtschaft zu betreiben und weiterzuentwickeln, unabhängig von Familie und Eigentum. Im Vordergrund sollte zukünftig die ökologische Landwirtschaft stehen, der Boden sollte nicht von den Menschen abhängig sein, die ihn bewirtschaften – die Gemeinschaft trägt. Zuerst überwiegend aus der Familie heraus und nun zunehmend gemeinschaftlich mit Menschen in der Verantwortung, die ebenfalls ein Ziel vor Augen haben: Biologisch-dynamische Landwirtschaft zu betreiben und beste Lebensmittel zu erzeugen.

Zur Jubiläumsfeier auf dem Gründungshof in Klein Süstedt hat Jan-Peter Bauck (Geschäftsführer der Bauck GmbH, Bauckhof Mühle) die Jahrzehnte Revue passieren lassen und die Lebensleistung von Wilhelmine und Eduard Bauck gewürdigt, die den Hof bereits 1932 auf biologische-dynamische Landwirtschaft umstellten. Ihre fünf Kinder haben die zweite große Entscheidung mit Leben erfüllt: Die Betriebsgemeinschaft der Bauckhöfe und mit ihr die Gründung der heutigen Bauckhof Mühle in Rosche, die mittlerweile in ganz Deutschland mit ihren Produkten bekannt ist und auch auf dem europäischen Markt agiert, ebenfalls immer mit dem Blick auf die Weiterentwicklung der biologisch-dynamischen Landwirtschaft und deren Produkte. Jan-Peter Bauck steht für die dritte Generation auf den Bauckhöfen: „Unsere Eltern haben die Betriebsgemeinschaft gegründet und realen Kommunismus geprobt: Mit einer gemeinsamen Kasse aus der sich jeder nehmen konnte, was er brauchte. Von vielen Außenstehenden als „spinnert“ beäugt, haben sie dieses Experiment zu einem Erfolg werden lassen.“ Eine Erfolgsgeschichte, die auch Festrednerin Barbara Otte-Kinast, Niedersachsens Ministerin für Landwirtschaft, zu würdigen wusste: „Aktive Landwirte übertragen ihr Eigentum an einen gemeinnützigen Träger und das nicht, weil sie ihre Erben ärgern wollen, sondern weil es ihnen außerordentlich wichtig ist, das ihre Höfe und ihre Flächen als Ganzes langfristig für den Ökolandbau und insbesondere für die biologisch-dynamische Bewirtschaftung erhalten bleiben. Für die damalige Zeit eine außergewöhnliche und für viele unverständliche Entscheidung. Die heutigen Betriebsgemeinschaften entwickeln in diesem Sinne die Höfe weiter. Neueinsteiger bekommen so die Chance, auch ohne eigenen Besitz loszulegen und ihre Fähigkeiten und Engagement einbringen zu können.“

Die gemeinnützige Trägerschaft der Landbauforschungsgesellschaft ermöglichte es, die Höfe für Menschen zu öffnen. Durch die Gesellschafter und die Beiräte entstanden Impulse von außen, die es den Menschen der Bauckhöfe ermöglichte, sich über die Höfe und die Mühle hinaus zu engagieren in wichtigen Fragen des Ökolandbaus und der Tierhaltung, zum Umgang mit Boden und Ressourcen und der sozialtherapeutischen und pädagogischen Arbeit.

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von links: Matthias Zaiser, Landbauforschungsgesellschaft; Michaela Weber, Bauckhof Amelinghausen; Reiner von Kamen, Bauckhof Stütensen; Jan-Peter Bauck, Bauck GmbH/Bauckhof Mühle) und Carsten Bauck, Bauckhof Klein Süstedt.